In der Pflege von immobilen oder bettlägerigen Patienten steht die Vermeidung von Druckgeschwüren an oberster Stelle. Ein oft unterschätzter Faktor bei der Entstehung dieser Geschwüre sind Scherkräfte. Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie beeinflussen Scherkräfte die Hautgesundheit?
Scherkräfte im Detail
Scherkräfte sind Kräfte, die auftreten, wenn verschiedene Schichten von Gewebe oder Oberflächen gegeneinander verschoben werden. Im Kontext der Pflege beziehen sich Scherkräfte auf die Kräfte, die auf die Haut und das darunterliegende Gewebe einwirken, wenn der Patient bewegt oder umgelagert wird. Häufig können Scherkräfte wirksam werden, wenn der Bettlägerige im Bett Richtung Fußteil rutscht Diese Kräfte entstehen, wenn die Haut und das Gewebe darunter in unterschiedliche Richtungen verschoben werden.
Warum Scherkräfte beachten?
Die Bedeutung der Scherkräfte liegt darin, dass sie Haut- und Gewebeschäden verursachen können, selbst wenn der direkte Druck auf die Haut nicht übermäßig hoch ist. Diese Kräfte können dazu führen, dass Blutgefäße in der Haut geschädigt werden und die Blutzirkulation beeinträchtigt wird. Besonders gefährdet sind Stellen über knöchernen Erhebungen, wo die Haut dünn und empfindlich ist.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Scherkräfte
Um das Risiko von Scherkräften zu reduzieren und damit die Entstehung von Druckgeschwüren zu verhindern, sollten folgende Maßnahmen in der Pflege berücksichtigt werden: Positionierung: Stelle sicher, dass der Patient in einer angemessenen Position liegt oder sitzt, um unnötige Reibung zu vermeiden. Sanfte Bewegung: Wenn der Patient bewegt oder umgelagert wird, sollte dies behutsam und koordiniert erfolgen, um Reibung zwischen den Hautschichten zu minimieren. Z.B. kinästhetische Mobilisationsmethoden
Verwendung von Hilfsmitteln: Spezielle Hilfsmittel wie Gleitmatten oder Rutschbretter können helfen, die Reibung und somit die Scherkräfte zu reduzieren.
Schulung des Pflegepersonals:
Das Pflegepersonal sollte über die Auswirkungen von Scherkräften informiert sein und Methoden erlernen, um sie zu minimieren.
Fazit
Scherkräfte sind ein entscheidender Faktor bei der Entstehung von Druckgeschwüren. Durch das Verständnis dieser Kräfte und die Umsetzung präventiver Maßnahmen kann das Risiko von Hautschäden und Druckgeschwüren deutlich reduziert werden. Die Berücksichtigung von Scherkräften trägt dazu bei, die Hautgesundheit der Patienten zu wahren und ihre Lebensqualität zu verbessern.
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