Sehr geehrte Damen und Herren, mit Interesse habe ich den Artikel zum Thema „Dekubitus“ gelesen. Ich habe dazu noch einige Fragen und hoffe diese können beantwortet werden. Ich habe einen Patienten Pflegegrad 5, Dement. Er liegt auf einer Wechseldruckmatratze, ist sehr untergewichtig, obwohl er mit Flüssignahrung ausreichend ernährt wird, bis 2000 Kalorien.
Leider wird aber kein Gewicht und Muskulatur mehr aufgebaut. Er besteht nur noch aus Haut und Knochen. Mittlerweile hat er Dekubitus entwickelt an verschiedenen Stellen: Rechter/Linker Trochanter, Rücken, Steiß, Analfalte. Egal wie er positioniert wird, er liegt immer auf einem Dekubitus. Vielleicht können Sie mir sagen was man tun kann um den Dekubitus zu heilen?
Unsere Expertin
Hallo,
zunächst möchte ich vorausschicken, dass ich es für unrealistisch halte, dass bei Ihrer Schilderung des Patienten noch ein wirklicher Heilungserfolg möglich sein wird. Es gibt sicherlich nur Maßnahmen, die seinen Allgemeinzustand verbessern können. Was mir als erstes auffiel ist das Thema Demenz, Untergewicht und Wechseldruckmatratze. Dies passt meines Erachtens überhaupt nicht zusammen. Bei Demenz ist eine Wechseldruckmatratze nach aktueller Expertenmeinung kontraindiziert.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Wohlbefinden des Patienten dadurch ganz massiv leidet und dadurch seine Haut in diesem Zustand ist. Genauso das Thema Wundheilung.
Auch diese kann nach meiner Meinung nicht optimal stattfinden, solange die Wechseldruckmatratze angewendet wird. Ich würde Ihnen zur Lagerung ein sog. System zur Stimulation von Mikrobewegungen empfehlen (z.B. Thevo von Thomashilfen) Hierbei handelt es sich um eine speziell geschnittene Schaumstoffmatratze mit darauf abgestimmter Unterfederung, sodass eine komfortable, *
druckverteilende Lagerung stattfinden kann. Ich könnte mir gut vorstellen, damit eine deutliche Verbesserung der Gesamtsituation zu bewirken.
- Marion Saller, Diplom-Pflegewirtin, IGAP Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung e.V.
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